hansulrich beer


Kalligraf

Die kalligrafische Arbeit von Hansulrich Beer 

Kalligrafie, die Kunst des Schönschreibens, bezeichnet den über den reinen Informationszweck hinausreichenden, ästhetischen Prinzipien unterworfenen Gebrauch der Schrift. In diesem Sinne verwendet Beer das Stilmittel auf eine traditionelle Weise. Der Sinngehalt einzelner Buchstaben und Wörter wird durch ihre ästhetische Wirkung ergänzt. Beer dehnt den Begriff der Kalligrafie aus in dem er die Schriftkunst mit der Malerei verbindet. Er lässt Farbe und Form aufeinander wirken und schafft dadurch Kompositionen, in denen sowohl Buchstaben als auch verschiedene Techniken und Farben zu Wort kommen. Schrift und Malerei treten so in einen spannungsvollen Dialog und verdichten sich zu einer visuellen Poesie.Die Werke können als Resultat meditativer Versenkung während des Schaffens betrachtet werden - auch diesen Aspekt der Kalligrafie greift Beer in seinen Arbeiten auf. Einen wichtigen Teil des Werkes bildet dabei der Prozess des Schreibens. Es kann sein, dass Wörter und Textfragmente entstehen, doch in erster Linie geht es um die Suche nach der Form in den Buchstaben.

Rahel Neuenschwander, Kunstvermittlerin, 2010